Geschichte
Am 24. März 1902 wird die Feuerwehr Oldenrode das erste Mal als Pflichtfeuerwehr schriftlich erwähnt. Gemäß dem 2. § des Orts-Statut für die Landgemeinde Oldenrode werden alle Männer vom 17. Bis zum 50. Lebensjahr zum Dienst verpflichtet. Ausgenommen waren der Arzt, der Apotheker, Geistliche und Lehrer.
Dass der Brandschutz sehr ernst genommen wurde konnte man daran erkennen, dass schon 1902 eine Spritze mit dem nötigen Schlauchmaterial zur Verfügung stand. Durch den 1903 folgenden Bau einer Wasserleitung konnte das Wasser nun direkt der Spritze zugeführt werden, die mit zwölf Männern an den Pumpstangen betrieben wurde.
1913 hatten die Brandschützer laut dem „Seesener Beobachter“ einen größeren Brand am Haus der Witwe König zu bekämpfen, das aber leider völlig niederbrannte.
1916 beschloss der Gemeinderat nach Ende des Krieges ein Spritzenhaus mit Schlauchturm zu bauen. Dies war dann auch bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr 1923 die letzte nennenswerte Information.
1923 wurde dann, aufgrund der allgemeinen Unzufriedenheit mit der Pflichtfeuerwehr, am 1. November, durch den Gemeindevorsteher Fricke, in der Gaststätte Zwickert, die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr abgehalten. 29 Männer traten sofort der Wehr bei. Der erste Hauptmann wurde Hermann Macke, dessen Stellvertreter war Wilhelm Koch.
Zum Kommando gehörten ebenfalls: A. Schlüter, A. Zwickert, A. Haase, A. Hillebrecht und W. Meinecke.
Bereits 1924 wurden Uniformen, Helme und Gürtel angeschafft. Die technische Ausrüstung wurde von der Pflichtfeuerwehr übernommen. Die Spritze, 1866 in Celle bei Herolds gebaut, war trotz ihres recht hohen Alters noch in gutem Zustand.
Zu den ersten größeren Einsätzen wurde 1925 durch die „Hornisten zu Fahrrad“ gerufen. Damals brannte der Dernedde`sche Hof. 1931 dann das Wohnhaus und die Wirtschaftsgebäude der Tischlerei Bartels.
1930 übernahm Wilhelm Koch die Führung der Wehr. Mit Gustav Kohrs als Stellvertreter. Bis 1945 wurden die meisten Kameraden dann eingezogen und es kam zum Stillstand der Aktivitäten.
Sechs Kameraden kehrten nicht aus dem Krieg zurück.
Nach dem Krieg kam das Dienstgeschehen erst wieder so richtig in Gang, nachdem einige Kameraden in Celle die Feuerwehrschule besuchten.
1950 wurde dann die erste Motorspritze TS8 mit Anhänger beschafft.
1953 wurde Gustav Kohrs zum Brandmeister, Heinrich Brennecke zum Stellvertreter gewählt. Im Mai dieses Jahres wurde dann ein Fest zum 30-jährigen Bestehen gefeiert.
Am 04.07.1957 wurde der Kauf eines Feuerwehrfahrzeugs beschlossen.
Für 800DM wurde ein Borgward gekauft, der rot lackiert und zu einem Mannschaftswagen umgebaut wurde. Wilhelm Fulst wurde zum Brandmeister gewählt.
Wohnhausbrand bei der Witwe Haase 1960 und der Brand der Scheune des Landwirts Karl Marxhausen 1961 wurden mithilfe des neuen Fahrzeugs bekämpft.
Im Herbst des Jahres 1961 wurde mit dem Bau eines neuen Feuerwehrhauses begonnen. Viele Arbeiten wurden dabei von den Kameraden in Gemeinschaftsarbeit ausgeführt. So konnte das Gebäude am 29.07.1962 dann der Wehr übergeben werden.
Am 26.05.1963 wurde dann mit einer Alarmübung der Kreisverbandstag in Oldenrode eingeleitet. Dabei kam es wiederholt zum Versagen der Spritze, was den Gemeinderat dazu veranlasste kurzfristig eine Pumpe von Metz mit VW-Motor zu kaufen.
Ein neues Löschfahrzeug wurde im Jahre 1966 gekauft. Der alte Borward wurde zugunsten eines TSF-T auf VW stillgelegt. Dieser VW hatte das Kennzeichen NOM-Z 12 und wurde von den Kameraden künftig immer als "Der Z12" bezeichnet. Mit diesem Fahrzeug kam es dann 1968 im Rahmen einer Einsatzfahrt Richtung Willershausen zu einem denkwürdigen Unfall, als die „Gute Metz“ in einer Linkskurve aus dem Fahrzeug rutschte. Dass einer der Kameraden zu diesem Zeitpunkt auf dem Tank der Spritze gesessen haben soll, wurde so nie bestätigt.
Im Jahre 1969 musste die Wehr dann gleich dreimal ausrücken, wobei der Brand beim Gastwirt Zwickert die nachhaltigsten Erinnerungen geprägt hat.
In den Jahren 1971 und 1972 wurden dann vom Rat der Gemeinde Oldenrode Funkgeräte und Atemschutzgeräte beschafft.
Anfang 1973 wurde Helmut Koch zum Brandmeister gewählt. Das Amt des Stellvertreters, das Emil Jagaschewski 1965-1970 und Helmut Koch 1971 und 1972 übernommen hatten, wurde nun durch Willi Meinecke ausgefüllt.
Das Jahr stand ganz im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Wehr, das dann mit der Durchführung der Kreiswettkämpfe begangen wurde.
Angetrieben durch die immer umfangreichere Ausstattung und den Anstieg der Mitgliederzahlen wurde 1975 in Eigenleistung ein Mannschaftsraum mit neuen sanitären Einrichtungen angebaut. Emil Jagaschewski übernahm das Amt des Brandmeisters.
1976 wurde dann am 01.September die Jugendfeuerwehr gegründet, die durch eine Vielzahl von Aktivitäten und das jährliche Zeltlager ein richtiger „Renner“ unter den Jugendlichen wurde.
Da nun noch mehr Kameraden befördert werden mussten war der Wunsch nach einem Mannschaftswagen immer dringlicher geworden. Dieser Wunsch konnte 1977 erfüllt werden. Durch die Übernahme der Abrissarbeiten, an der ehemaligen Bäckerei Schweckendiek, konnte der Kauf eines VW-Busses nun realisiert werden.
Noch im Jahr 1977 wurden dann die Wehren aus der Gemeinde dem Brandschutzabschnitt Nord-Ost des Landkreises Northeim zugeordnet.
Ein neues Löschfahrzeug wurde 1981 in Dienst gestellt. Das TST-T ging nach Eboldshausen wo es noch lange Jahre seinen Dienst versah. Als Ersatz wurde ein TSF auf VW LT31 beschafft, dass über viele Jahre zum geliebten „Arbeitstier“ der Wehr wurde.
Im gleichen Jahr wurde auch eine Gruppe der Feuerwehrbereitschaft unterstellt, ausgebildet und eingesetzt.
1983 dann das 60-jährige Bestehen der Wehr dicht gefolgt vom 10-jährigen Jubiläum der Jugendsparte in `86. Ein großes Wochenendzeltlager wurde durchgeführt und kurz darauf die Alterswettkämpfe.
Im darauffolgenden Jahr gab es einen weiteren Einsatz, der sich tief in das Gedächtnis der Kameraden eingebrannt hat, als eine Sau in eine Jauchegrube stürzte. Leider konnte das Tier nur noch tot geborgen werden. Ob es an den Gasen in der Grube oder an der unsachgemäßen Rettung lag, ist bis heute ungeklärt.
Die Einsatz- und Leistungsbereitschaft der Wehr wurde 1988 auf eine harte Probe gestellt, als die Scheune des Landwirts Hameln durch spielende Kinder in Brand gesteckt wurde. Dem umfassenden Löschangriff ist es zu verdanken, dass das angrenzende Wohnhaus von den Flammen verschont blieb.
Die Jugendfeuerwehr hatte sich inzwischen mit sehr großem Erfolg etabliert. So kam es denn auch, dass nicht nur Jungen, sondern auch Mädchen um die Aufnahme in die Wehr baten. Was zu umfassenden Diskussionen im Kommando und bei den Versammlungen führte. Letztlich entschied sich das Kommando unter der Führung von Emil Jagaschewski für die Aufnahme von Frauen in die Wehr.
Darauf hin folgte dann 1990 eine weitere bauliche Erweiterung des Gerätehauses für eine Teeküche, Abstellräume und eine Damentoilette.
Nach einem netten Wochenendzeltlager zum 15. Geburtstag der Jugendfeuerwehr wurde im darauf folgenden Jahr Reiner Koch zum Brandmeister gewählt. Nach 17 Jahren Amtszeit schied Emil Jagaschewski altersbedingt aus. Er übergab eine vorbildlich geführte Wehr.
Ebenfalls schied Helmut Redeker nach 42 Jahren als Schriftwart der Wehr aus dem Kommando aus.
Den 70sten Geburtstag beging man mit einem großen Zeltfest.
Das im Gesamten ruhig verlaufende Jahr 1994 wurde dann wieder durch einen außergewöhnlichen Einsatz erwähnenswert: Der alte Brauch des „Witcheblau“-Verteilens wurde von einigen Jugendlichen genutzt, um einen Zebrastreifen auf die Fahrbahn vor dem Parkplatz des Jugendraums zu malen. Den Besuchern des Jugendraums sollte so ein sicheres Überqueren der Hauptstraße ermöglicht werden. Für den nachfolgenden Reinigungseinsatz am nächsten Morgen wurde dann der eine oder andere vermutliche Verursacher persönlich geweckt und zum Einsatz gebeten.
1995 scheidet Reiner Koch aus persönlichen Gründen als Brandmeister aus. Als Nachfolger wurde Rüdiger Mill gewählt. Als Stellvertreter blieb Rüdiger Jagaschewski weiter im Amt.
1996 und 1997 wurde eine Vielzahl von Hilfeleistungseinsätzen geleistet. Dies, so sollte sich zeigen, würde in Zukunft den Löwenanteil der Aufgaben der Wehr darstellen. Aber auch ein Wohnhausbrand in Kalefeld gehörte zu den zu erfüllenden Aufgaben.
Die Altersgruppe erlangt erstmalig den ersten Platz der Alterswettkämpfe.
1998 wurde die Wehr nach Oldershausen gerufen, um nachbarschaftliche Löschhilfe auf dem Gutshof zu leisten. Im selben Jahr mussten, bedingt durch starke Regenfälle, 14 Hilfeleistungseinsätze geleistet werden. Der Höhepunkt des Jahres war aber das sehr harmonisch verlaufende Stiftungsfest zum 75-jährigen Bestehen der Wehr.
Ein KFZ-Brand in der Kurzen Gasse und der sehr erfolgreich gestaltete Gemeinde-Orimarsch gehörten ebenso zum Jahresbericht wie die Einsatzbereitschaft zum Jahrtausendwechsel.
Im ersten Jahr des neuen Jahrhunderts wurde dann die Ausrüstung der Wehr erneut deutlich verbessert. Eine neue TS und 4 Atemschutzgeräte wurden durch die Gemeinde beschafft.
2001 wird Rüdiger Mill im Amt als Ortsbrandmeister bestätigt. Die Jugendwehr feiert ihr 25-jähriges Bestehen.
2002 brannte ein Traktor auf der Brücke über die Autobahn. Mit den Feuerwehren aus Echte und Düderode konnte der Brand rasch gelöscht werden. Die Kameraden fuhren zu mehreren Hochwassereinsätzen im Gemeindegebiet.
Der „Beste Feuerwehrmann 2003“, Mike Halves, wird im Jahr 2004 zum stellv. Ortsbrandmeister gewählt. Hochwassereinsätze in Kalefeld gehören zu den geforderten Aufgaben.
Nach umfangreichen Vorarbeiten durch die Kameraden kann die Gemeinde der Wehr in 2006 ein neues Einsatzfahrzeug beschaffen. Das TSF auf Opel-Fahrgestell ist durch das Kommando als das Fahrzeug mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis auserwählt worden. Den letzten größeren Brandeinsatz fährt das alte TSF bei der Familie Henze in Düderode wo ein Blitz eingeschlagen hatte.
Im Jahr 2007 müssen die Kameraden dann den ersten großen Brandeinsatz mit dem neuen TSF fahren. Aus ungeklärter Ursache brannte die Scheune mit Stallungen in der Oldenroder Str. vollständig aus. Wieder war es dem umfassenden und vorausschauenden Einsatz der Feuerwehr zu verdanken, daß ein angrenzendes Mehrfamilienhaus nicht in Mitleidenschaft gezogen
Im Gesamten muss gesagt werden, dass immer häufiger Hilfeleistungseinsätze
abzuarbeiten sind. Wobei Hochwasserschäden durch Starkregen in erster Linie
zu einer Mehrung der Einsatzzahlen führen. Bemerkenswert ist die Tatsache,
dass die Feuerwehr Oldenrode in der Ortschaft Kalefeld bereits mehrfach die
gleiche Einsatzstelle an der „Alten Mühle“ zugewiesen bekommen hat.
Dies führte zu einer schon fast freundschaftlichen Beziehung der Einsatzkräfte
zu den Anwohnern und Nachbarn. Ebenso ist die Ortskenntnis mittlerweile sehr
ausgeprägt.
Auch das Abstreuen und Beseitigen von Ölspuren wird immer mehr zu einer regelmäßig abgerufenen Hilfeleistung
Im Jahre 2008 wurde unsere Freiw. Wehr 85 Jahre alt. Anlass genug, frühzeitig einen Festausschuss einzurichten, um ein großes Zeltfest zu planen. Dieses wurde dann auch vom 19.09. - 21.09.2008 dank der Unterstützung und Teilnahme der Dorfbevölkerung und vieler Freunde mit großem Erfolg gefeiert.
Bereits seit einiger Zeit wurde von unserer Bank und der Gemeinde angeregt, einen Feuerwehrförderverein zu gründen. Dieses lag hauptsächlich in juristischen Gegebenheiten die das Eigentum und Vermögen der Feuerwehr betrifft. Auf die näheren Einzelheiten wollen wir hier nicht eingehen, aber unsere Überlegungen führten dazu, dass wir am 31.01.2009 einen solchen Förderverein gründeten, der nach der Eintragung beim Amtsgericht "Feuerwehrförderverein Oldenrode e.V." heißt.
Im Jahre 2009 hatte der Feuerwehrförderverein beschlossen, die Zufahrt zum Gerätehaus zu pflastern. Der bis dahin vorhandene Schotterweg ließ sich nicht mehr dauerhaft befestigen. Schäden durch Frost und Regen mussten ständig behoben werden, ohne eine brauchbare Oberfläche über längere Zeit zu erhalten. Die aufwändigen Arbeiten, die von den Mitgliedern des Fördervereins an mehreren Samstagen geleistet wurden, konnten im Frühsommer 2010 abgeschlossen werden.
Vom 30.06. - 01.07.2012 hatte der Feuerwehrförderverein zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Gemeindebürgermeister Martin nahm diese Veranstaltung zum Anlass, unserer Wehr ein neues Mannschaftsfahrzeug zu übergeben. Nun, so ganz neu ist das Fahrzeug nicht, aber immerhin ein sehr guter gebrauchter Ford Transit, gerade das Richtige für unsere kleine Wehr, erheblich schöner und besser ausgestattet als unser alter VW-Bus, der ja inzwischen auch schon erheblich in die Jahre gekommen war.
Mit dem Datum der Jahreshauptversammlung am 1. Januar 2014 stellte der bisherige Ortsbrandmeister Mill nach 18 Jahren sein Amt zur Verfügung. Zum neuen Chef der Wehr wurde Tobias Gropp von der Versammlung gewählt.
Durch eine verbesserte Ausbildung im Bereich der Hifeleistungen und des Brandschutzes, sowie die Anschaffung von entsprechenden Ausrüstungsgegenständen ist die Feuerwehr Oldenrode gut gerüstet, um auch in der Zukunft jederzeit den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.